04 | 07 | 2017

Programm des LehrerInnentages - ORG

 

im Rahmen des Kongresses der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft und der

Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (ÖMG+DMV Kongress)

an der Universität Innsbruck, 23. - 27. Sept. 2013

am Freitag, den 27. September 2013

Universität Innsbruck, Technikerstraße 25


Der LehrerInnentag der ÖMG wird unterstützt von:

School of Education der Universität Innsbruck, Pädagogische Hochschule Tirol,

Pädagogische Hochschule Vorarlberg, Deutsches Schulamt der autonomen Provinz Bozen - Südtirol

 

9.15-10.00, Hörsall F

Andreas Büchter (Universität Köln) und Hans-Wolfgang Henn (Technische Universität Dortmund):
Verstehensorientierter Analysisunterricht – von der Anschauung zur Theorie

Der Analysisunterricht hat seine Stärken traditionell in der Entwicklung und Anwendung eines mächtigen Kalküls. Dabei wird von den Schülerinnen und Schülern vor allem in der Differenzialrechnung eine große Sicherheit und Schnelligkeit in der Ausübung der entsprechenden Regeln für die elementaren Funktionstypen erwartet. Seitdem Computer, Taschenrechner und mittlerweile sogar Smartphones alle relevanten Ableitungen und Integrale numerisch und ggf. exakt berechnen können, ist die Bedeutsamkeit der sicheren und schnellen Kalkülbeherrschung fragwürdiger denn je. Dabei rückt wieder in den Blick, dass für eine souveräne außer- und innermathematische Anwendung der Analysis die Begriffsentwicklung und der Theorieaufbau von entscheidender Bedeutung sind. Im Vortrag wird konkret vorgestellt, wie ein entsprechender Weg – von der Anschauung zur Theorie – aussehen kann.

10.15-11.00, Hörsaal D

Petra Hauer-Typpelt (Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems): Die Zentralmatura und ihre Ansprüche an den Mathematikunterricht

Die Zentralmatura bringt einen Paradigmenwechsel für den Mathematikunterricht mit sich. Verfahrensorientierung muss von Verständnisorientierung abgelöst werden, neben (mehr oder weniger) offensichtlichen inhaltlichen Herausforderungen kristallisieren sich in der konkreten Unterrichtsarbeit eine Reihe von weiteren Aspekten heraus, die bei der Entwicklung von Grundkompetenzen eine wesentliche Rolle spielen. Basierend auf Erfahrungen im Projekt „Standardisierte schriftliche Reifeprüfung Mathematik“ (Durchführung der Zentralmatura im Schulversuch 2012) und in der Lehrer/innenfortbildung aber auch auf eigenen Unterrichtserfahrungen werden im Vortrag Herausforderungen und Schwierigkeiten identifiziert und Lösungsansätze diskutiert.

10.15-11.00, Hörsaal F

Günter Törner (Universität Duisburg-Essen): Der Alltag des Mathematikunterrichts - eine Außenperspektive

Beschreibungen von Unterrichtsprozessen in der Literatur lassen vielfach Zweifel aufkommen, ob hier wirklich von einem ganz alltäglichen Mathematikunterricht die Rede ist. Und wirklich: Während die Lehrer/innen diesen Alltag tagtäglich erleben, ist er in der Literatur eher ein Forschungsdesiderat. Es liegt in der Natur der Sache begründet, dass die

meisten Unterrichtsmodelle bewusst die Zahl der Variablen reduzieren und zwangsläufig die Hochdimensionalität von Unterrichtsgeschehen ignorieren müssen. Realistischerweise müssen auch Abstriche an die ansonsten geforderte hohe Priorität der Fachlichkeit akzeptiert werden. Der Referent berichtet über seine vielfältigen Beobachtungen, schlägt erste Theorieansätze vor und gibt Empfehlungen.

11.15-12.00, Hörsaal D

Ingrid Guggenberger (Universität Graz): Ein Tor zur Welt – Modellieren in der Unterstufe

Mit Modellierungsaufgaben ist schon in der Sekundarstufe 1 eine Ergänzung kompetenzorientierten Mathematikunterrichts möglich. In diesem Beitrag werden Charakterisierung, didaktischer Anspruch und praktischer Einsatz von Modellierungsaufgaben für die Sekundarstufe I vor dem Hintergrund konstruktivistischer Lehr - und Lernformen herausgearbeitet. Hilfestellungen im Modellierungsprozess und Möglichkeiten der Leistungsfeststellung werden diskutiert. Es werden Verbindungen zu alternativen Schülerarbeiten wie Portfolio oder Coursework im angelsächsischen Raum hergestellt.

11.15-12.00, Hörsaal F

Markus Haltmeier (Universität Innsbruck): Mathematik in der medizinischen Bildgebung

Bildgebende Diagnoseverfahren wie die Computertomographie, die Kernspintomographie oder die Ultraschallbildgebung sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. In den meisten Fällen wird dabei aus indirekten Messdaten mithilfe mathematischer Algorithmen ein Bild vom Inneren des Patenten erzeugt. In diesem Vortrag stellen wir ausgewählte bildgebende Diagnoseverfahren sowie deren Zusammenhang zur Mathematik vor.

14.15-15.00 Verleihung der Schüler/innen/preise der ÖMG, Kurzvorträge der Preisträger/innen

15.15-16.00, Hörsaal D

Karl Fuchs (Universität Salzburg): Methodenvielfalt im Mathematikunterricht

Die Begriffe handlungsorientierter, problembasierter, anwendungsorientierter oder begründender Mathematikunterricht benennen verschiedene Methoden eines modernen, sinnstiftenden Mathematikunterrichts. Die einzelnen Methoden sind zwar nicht disjunkt, sie besitzen Gemeinsamkeiten, jedoch auch jeweils spezifische Merkmale. In meiner Präsentation werde ich Charakterisierungen (inklusive der Nennung namhafter Vertreter sowie fachdidaktische Bewertungen) vornehmen und mit prototypischen Aufgaben aus den Sekundarstufen I und II illustrieren. Auf die aktuelle Diskussion  von Bildungsstandards werde ich immer wieder Bezug nehmen.

15.15-16.00, Hörsaal F

Hans Humenberger (Universität Wien): Das PageRank-System von Google – eine aktuelle Anwendung im Mathematikunterricht

Wie kommt eigentlich Google zu einer Reihung der zu einem Begriff gefundenen Internetseiten, so dass wichtige, relevante Seiten relativ weit vorne in dieser Liste zu finden sind? Jeder von uns und auch Schüler/innen benützen fast täglich Google, so dass dies sicher eine sehr realitätsbezogene Fragestellung ist. Es zeigt sich, dass die dahinter steckende grundlegende Idee relativ einfach ist (Grenzverteilung bei einer Markoff-Kette). Der Vortrag soll aufzeigen, dass und wie dieses Thema im Schulunterricht – insbesondere in einem Wahlpflichtfach – behandelt werden könnte. „Zufällige Prozesse – Markoff-Ketten“ (in elementarer Form) gehören in manchen deutschen Bundesländern zum möglichen Lehrstoff in der Oberstufe, denn es ist ein Gebiet, in dem der Vernetzungsgedanke sehr gut verwirklicht werden kann (Stochastik, Lineare Algebra, Analysis).

16.15-17.00, Hörsaal D

Eva Sattlberger (Bundesinstitut bifie, Wien): Standardisierte schriftliche Reifeprüfung Mathematik – aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse aus dem Projekt

Mit dem Reifeprüfungstermin des Schuljahres 2013/14 wird an österreichischen AHS die neue Reifeprüfungsverordnung umgesetzt, in der erstmals die schriftliche Klausur aus Mathematik zentral erstellt wird.
Das BIFIE Wien wurde vom bm:ukk mit der Konzipierung und Implementierung dieser neuen (Prüfungs-)Form der schriftlichen kompetenzorientierten Reifeprüfung beauftragt.
Im Vortrag werden Neu-Entwicklungen, Analysen und Ergebnisse des Projekts nach der Pilotierung und Feldtestung diskutiert und Möglichkeiten zur Förderung und Entwicklung von Grundkompetenzen im Unterricht vorgestellt.

16.15-17.00, Hörsaal F

Franz Pauer (Universität Innsbruck): Differenzialrechnung für Polynomfunktionen

Ein großer Teil der Aufgaben zur Differenzialrechnung im Schulunterricht betrifft nur Polynomfunktionen. Im Vortrag wird gezeigt, dass diese Aufgaben bereits mit den Kenntnissen der 10. Schulstufe (also ohne den Begriff „Grenzwert“) gelöst werden können. Dieser Zugang kann auch als Einführung in das Differenzieren als „Näherung von nichtlinearen Funktionen durch lineare“ für beliebige differenzierbare Funktionen verwendet werden.

Anmeldung

Bitte um Registrierung über das Anmeldeformular icon link-integrate.
Anmeldung und Teilnahme am LehrerInnentag sind kostenfrei.

Anmeldeschluss: 20. September 2013

Kontakt

Franz Pauer email

Hans Humenberger email