Für die Bewertung von Optionen ist 1997 der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an Robert Merton und Myron Scholes verliehen worden, der Begriff ,,Black-Scholes-Formel`` ist über sein eigentliches Anwendungsgebiet hinaus bekannt geworden.
Im Vortrag soll nun ein einfaches Modell (Binomialmodell) für die Ermittlung von fairen Optionspreisen vorgestellt werden, die dabei verwendeten Methoden gehen über das Lösen von linearen
-Gleichungssystemen, die Kenntnis des binomischen Lehrsatzes, der Rechenregeln für den Logarithmus und der Summenschreibweise nicht hinaus. Erst für die Interpretation der erhaltenen Formel und die Berechnung der für die Auswertung derselben benötigten Parameter sind Kenntnisse aus der elementaren Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik von Vorteil (siehe auch [1]).
Das Hauptgewicht des in Rede stehenden Vortrags muss auf der mathematisch-didaktischen Analyse der behandelten Thematik liegen (entsprechend den wissenschaftlichen Interessen des Vortragenden), eine fachwissenschaftliche Vertiefung passiert in der Finanzmathematik. Für die konkrete Umsetzung im Mathematikunterricht drängt sich geradezu eine fächerübergreifende Zusammenarbeit mit ,,Geographie und Wirtschaftskunde`` auf, um die vorkommenden Begriffe aus dem Börsengeschehen fundiert den Lernenden nahezubringen. Auf diese Weise ist aber jedenfalls ein interessantes Thema für eine (fächerübergreifende) Fachbereichsarbeit, für ein Wahlpflichtfach (M oder Gg) oder für eine fächerübergreifende Schwerpunktsprüfung bei der mündlichen Reifeprüfung gewonnen.
| [1] | Adelmeyer, Moritz: Call & Put: Einführung in Optionen aus wirtschaftlicher und mathematischer Sicht. Deutschschweizerische Mathematikkommission (Themenheft Finanzmathematik). Orell Füssli Verlag AG, Zürich 2000. |
| E-Mail: | Stefan.Goetz@univie.ac.at |
| Homepage: | www.mat.univie.ac.at/~goetz/ |