Hannelore Bernhardt, Berlin
Die Auslotung des Spannungsfeldes zwischen Naturwissenschaften und Philosophie war seit je verlockender Forschungsgegenstand vielseitig interessierter Denker, zu denen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Mathematiker, Physiker und Philosoph Hans Reichenbach zählte. Unter seinen Briefpartnern finden sich bedeutende Namen: Einstein, Planck, v. Laue, Hilbert, Carnap, Schlick, Popper u.a. Moderne Naturwissenschaft umfaßt bei Reichenbach auf dem Gebiet der Physik vor allem die Probleme von Raum und Zeit, der Relativitätstheorie und Quantenmecha-nik und für die Mathematik die der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Induktion. Für die angestrebte philosophische Analyse der Wahrscheinlichkeitstheorie glaubte Reichenbach einen neuen Aufbau dieses Gebietes entwickeln zu sollen. Damit verbundene Fragestellungen und Probleme waren Gegenstand von Einzel- untersuchungen, seiner umfassenden ,,Wahrscheinlichkeitslehre`` aus dem Jahre 1935 und vieler bislang zumeist unveröffentlichter Briefe. Darauf wird einzugehen sein.
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