15. ÖMG-Kongress
Jahrestagung der Deutschen Mathematikervereinigung

16. bis 22. September 2001 in Wien


Sektion 3 - Diskrete Mathematik, Algorithmen
Dienstag, 18. September 2001, 17.30, Hörsaal 23

 

Stabile Mengen, Relaxationen und geometrischer Rank

Andreas Brieden, TU München (Koautor: P. Gritzmann)

 

Für einen Graph $ G$ auf $ n$ Knoten bezeichne $ \alpha$ die Kardinalität einer maximalen stabilen Menge in $ G$, $ P_S(G)$ das zu $ G$ gehörige Stable-Set-Polytop und $ P(G)$ eine Relaxation von $ P_S(G)$, d.h. $ P_S(G)\subset P(G)\subset [0,1]^n$. Der geometrische Rank $ g$ von $ P(G)$ ist definiert als das kleinste $ p$, so daß $ \max \{\Vert x\Vert _p: x\in P(G)\}$ an einer ganzzahligen Ecke angenommen wird und somit $ \alpha^{1/p}$ entspricht.

Es gilt $ 1\leq g(P(G)) \leq \infty$, wobei $ g(P(G)) \leq \infty$ trivial aus $ P(G)\subset [0,1]^n$ folgt und $ g(P(G))=1$ bedeutet, daß $ \alpha$ mit linearer Optimierung über $ P(G)$ berechnet werden kann.

Für beliebiges $ k\in N$ gibt es Relaxationen, deren geometrischer Rank nach oben durch $ 1+\log (n/k)$ beschränkt und für die das Separationsproblem in polynomieller Zeit gelöst werden kann. Andererseits ist unter der Annahme $ NP\neq ZPP$ Separation für Relaxationen mit endlichem geometrischen Rank (also unabhängig von der jeweiligen Knotenzahl $ n$) nicht in polynomieller Zeit möglich.

E-Mail: brieden@ma.tum.de
Homepage: www-m9.ma.tum.de/~brieden/


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